Dienstag, 11. März 2014






Verkehrsverbünde ignorieren Bürgerwillen – läuft die Bahn noch ganz rund?


Kommentar zur Einstellung der Eisenbahnstrecke Döbeln-Nossen


10.3.2014. Fast 10.000 Unterschriften, die neben vielen anderen auch mit von mir selbst in den letzten Wochen gesammelt wurden haben nichts gebracht. Die regionalen Verkehrsverbünde haben sich nicht erweichen lassen und – bis auf den Vertreter aus dem Landkreis Mittelsachsen – gegen den Erhalt der Strecke gestimmt. Dr. Harald Neuhaus, Geschäftsführer des Verkehrsverbundes Mittelsachsen erklärte, diejenigen, die unterschrieben hätten, hätten lieber in den letzten Jahren Bahn fahren sollen, dann wäre auch die Strecke erhalten geblieben.
Nur manchmal bekommt man den Eindruck, als wären mehr Fahrgäste gar nicht gewünscht. Eine geistlose Kleinstaaterei mit den vielen regionalen Verkehrsverbünden führte zu Ticket- und Tarifchaos und hohen Preisen. Wundert es da, wenn die Fahrgäste dann fernbleiben?

Natürlich muß man auch die Wirtschaftlichkeit im Auge behalten, doch man kann eben bei der Eisenbahn nicht nur auf die schwarzen Zahlen schielen. Denn die kleinen, oftmals unrentablen Strecken sind die Zubringer für die großen, besser ausgelasteten Strecken. Werden die kleinen Strecken stillgelegt, fahren logischerweise auch auf den großen Strecken weniger Passagiere mit. So geht das Gejammer über sinkende Fahrgastzahlen nach der Stillegung von Neuem los.
Eine Abwärtsspirale.

Wichtig wäre, die ganzen regionalen Verkehrsverbünde zu einem einzigen in Sachsen zusammenzuführen und mit attraktiven und günstigen Angeboten Pendler u.a. als Fahrgäste anzulocken. Aber mit einem Streckennetz, daß immer dürftiger ausfällt, kann das nichts werden.

Dann wiederum fragt man sich, was in den Köpfen der Verantwortlichen vorgeht, wenn sie eine neue Haltestelle am Körnerplatz in Döbeln planen, wo der Haltepunkt Zentrum (Ex-Ostbahnhof) doch nur 200 Meter entfernt ist und außerdem eine gewaltige Treppenanlage gebaut werden muß, da das Eisenbahngleis am Körnerplatz nicht gerade ebenerdig verläuft. Für derartigen Unfug ist offenbar Geld bei der Bahn da!


Kay Hanisch
 



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