Medizinische Versorgung in Döbeln und Umgebung gefährdet
28.6.2020. Auf
ihrem Juni-Treffen der Bürgerbewegung Neue Richtung war auch die
medizinische Versorgung in Döbeln und Umgebung Thema. Diese hat sich mit der
Schließung der Arztpraxis in Döbeln Ost (Dresdner Straße) noch weiter
verschlechtert und viele ehemalige Patienten haben nun Mühe einen neuen
Hausarzt zu finden. Die meisten Ärzte im Raum Döbeln stehen selbst kurz vor dem
Renteneintritt und nehmen verständlicherweise keine neuen Patienten an.
Schlimmstenfalls bleibt dann den Patienten nur noch der Gang in die Notaufnahme
des Krankenhauses, was dort auch nicht immer mit Jubel quittiert wird.
Das Problem der Überalterung der lokalen Ärzteschaft
war schon vor einigen Jahren Thema im Stadtrat, ohne daß spürbar versucht
wurde, gegenzusteuern.
Die Weichen zur Behebung des Problems müssen ohnehin
auf Landes- und Bundesebene gestellt werden.
Während in den offiziellen Verlautbarungen der
Regierung noch vor ein paar Wochen die Leistungsfähigkeit des deutschen
Gesundheitssystems bejubelt wurde, so wird in den nächsten Jahren die
medizinische Versorgung im ländlichen Raum Ostdeutschlands das Niveau eines
Schwellenlandes erreichen.
Die Stadt
Döbeln sollte sich noch einmal dringend mit dem Thema befassen und klären,
welche Möglichkeiten sie hat, die Ansiedlung von neuen Ärzten zu fördern.
Auch die Landes- und Bundesregierung muß sich
Gedanken machen, wie sie Ärzte in strukturschwache Gebiete bekommt. So könnte
z.B. Medizinstudenten die Rückzahlung des Bafögs u.ä. Unterstützungen erlassen
werden und diese von einer größeren staatlichen Unterstützung profitieren, wenn
sie sich nach Abschluß des Studiums verpflichten, mindestens 10 Jahre in
Gemeinden mit Ärztemangel tätig zu sein.
Mit freundlichen Grüßen,
Kay Hanisch
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